Wie man halb erfrorene Tomaten rettet

20. April 2013 — 6 Kommentare

Gestern ist mir ein Malheur passiert. Ich habe einige meiner zarten Tomatenpflänzchen vom sonnigen Fensterbrett auf den Balkon gebracht, um sie dort in ihre großen Töpfe umzupflanzen. Natürlich wollte ich sie später wieder reinholen – denn im Moment ist es zwar frühlingshaft warm hier in Hamburg-Eimsbüttel. Aber auch windig. Und bis zu den Eisheiligen stelle ich meine Tomaten höchstens stundenweise raus.

Und dann kam es, wie es kommen musste. Das Telefon klingelt. Im Radio eine interessante Reportage. Zwischendurch noch aufgeräumt. Und dann der Schreck: Die Tomaten sind noch auf dem Balkon!

Wie gesagt: Es war zwar frühlingshaft warm. Aber im Schatten ist es dennoch frisch. Und Wind weht in Hamburg immer. Von den sechs vergessenen Pflänzchen sahen drei noch ganz gut aus. Die anderen drei dagegen haben alles hängen lassen, was ihnen in den letzten Tagen so gewachsen war. Ein trauriger Anblick:

 

Halb erfrorene junge Tomatenpflanze

Vorher

 

Die Blätter schlaff und eingerollt, der Stängel kraftlos. Die kleineren Pflanzen lagen direkt auf der Erde. Da hilft nur schnell keine Zeit verlieren.

Ich war zugegebenermaßen etwas ratlos. Aber das, was ich in meiner Not probiert habe, hat so bombenmäßig funktioniert, dass ich es hier teilen möchte. Zunächst habe ich die Pflanzen natürlich nach drinnen auf das sonnige Fensterbrett gebracht. Dann habe ich die Erde mit warmem Wasser gegossen. Und schließlich habe ich über die elendigsten Pflänzchen noch Marmeladengläser gestülpt und ihnen so ein Mini-Treibhaus gebaut:

Halb erfrorene junge Tomatenpflanze unter Glas

Das Ergebnis hat mich selbst überrascht. Als ich etwa eine Stunde später wieder hingeschaut habe, waren die Pflänzchen unter den Gläsern wieder straff – bis auf ein paar Blessuren, die wahrscheinlich auch nicht mehr weggehen. Die Pflänzchen ohne Gläser hatten sich nur wenig erholt. Also habe ich die Marmeladengläser einfach umgesetzt und über die noch immer schlaffen Pflänzchen gestülpt. Und siehe da: Auch hier war innerhalb einer Stunde wieder fast alles im Lot.

Wenn Eure ganz jungen Tomatenpflanzen also einen Kälteschock abgekriegt haben, probiert es mal mit dieser Kombination:

  • Sonniges Fensterbrett ohne Zug
  • Erde mit warmem Wasser gießen
  • Gläser drüberstülpen (Gewächshaus-Effekt)

 

Viel Erfolg!

 

 

Junge Tomatenpflanze nach auskuriertem Kälteschock

Nachher

 

6 Antworten zu Wie man halb erfrorene Tomaten rettet

  1. 

    Na das ist doch ein guter Tipp und sicher einen Versuch wert.

  2. 

    Das ist ja wirklich ein super Tipp, danke! Hoffentlich tragen deine Tomaten keinen bleibenden Schaden… Erstaunlich, wie sie sich inerhalb einer Stunde wieder aufgerichtet haben! Viele Grüße, Maral von „Mach mal“

  3. 

    Hallo,

    das ist doch wirklich mal ein brauchbarer Tipp! Vielen Dank dafür.

    Beste Grüße!

  4. 

    Interessanter Tipp 🙂 werde ich nächstes Jahr direkt mal ausprobieren, wenn mir wieder eine Pflanze erfriert =)

  5. 

    Den Tomaten hier hat nicht die Kälte zugesetzt, sondern trockener Luftzug. Die Pflanzen verlieren zu viel Feuchtigkeit über die Blätter, Wurzeln schieben nicht genug Wasser nach, als Ergebnis wird alles Grüne über der Erde schlapp und hängt. Stellt man die Pflanzen in eine feuchte Umgebung regenerieren sie aber recht schnell und sicher. Ein Glas über der Pflanze hilft genau aus diesem Grund: hohe Luftfeuchtigkeit um die Pflanze. Dabei wäre es aber besser, die Pflanze nicht in der Sonne, sondern im Schatten sich erholen lassen.

    Bei Kälteschäden bekommen Tomaten helle Flecken an den Blättern, die anschließend teilweise oder auch ganz abwelcken. Hier hilft eigentlich nichts mehr, was einmal abgefroren ist, bleibt tot.

    • 

      Falsch, leichter Frost der nur den grünen Teil der Pflanze betrifft lässt die Tomatenpflanze wieder austreiben. Jedenfalls meistens….

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